Bundeswehr verabschiedet sich von der Steinkohle

Startschuss für ein innovatives Versorgungskonzept in Altenstadt
Altenstadt: Am 18. Februar 2020 wird die neue innovative Wärmeversorgung für die Franz-Josef-Strauß-Kaserne in Altenstadt in Betrieb genommen. Die letzte Steinkohleheizung der Bundeswehr ist damit Geschichte. Stattdessen geht eine umweltschonende Energie- und Wärmeversorgungslösung an den Start, die jährlich rund 3.000 Tonnen CO2vermeidet und regionale Partner einbindet.
Zusammen mit Andrea Jochner-Weiß, Landrätin von Weilheim-Schongau, Albert Hadersbeck, Bürgermeister von Altenstadt, Oberstleutnant Robert Badstübner, Kommandeur der Franz-Josef-Strauß-Kaserne und Johann Nuscheler, dem Geschäftsführer der Biogas Kees & Nuscheler GmbH & Co. KG nimmt die Vattenfall Energy Solutions GmbH vor Ort die innovative dezentrale Anlage in Betrieb, die ab sofort die Kaserne in Altenstadt am Lech mit umweltfreundlicher Wärme versorgt.
Die Anlage zeichnet sich dadurch aus, dass sie mehrere Partner der Region unmittelbar einbindet: Neben einem nahe gelegenen Kuhstall befindet sich eine Biogasanlage, in der Rindergülle aus dem Stall sowie Pflanzensilage zu Biogas verwertet werden. Aus dem Biogas werden Strom und Wärme gewonnen; die Wärme blieb bislang ungenutzt. Vattenfall ermöglicht nun eine effiziente und sinnvolle ganzjährige Nutzung. Dafür wurde eine zwei Kilometer lange Wärmeleitung bis in das neue Heizhaus verlegt. Damit wird der Warmwasser- und Heizungsbedarf der Kaserne fast ganzjährig abgedeckt. Für den erhöhten Wärmebedarf in der kalten Jahreszeit installierte Vattenfall drei Niedertemperaturkessel auf Erdgasbasis.
Diese individuelle dezentrale Energielösung in Altenstadt ist beispielgebend für das gute und lösungsorientierte Zusammenwirken aller Partner in der Region, auf kommunaler Ebene, mit regionalen Unternehmen bis hin zu privaten Unterstützern, wodurch hier zum Beispiel das Baugrundstück direkt neben der Kaserne als Bauland für das neue Heizhaus langfristig gepachtet werden konnte.
Christian Feuerherd, Geschäftsführer der Vattenfall Energy Solutions GmbH, erklärt: „Vattenfall hat sich dazu verpflichtet, innerhalb einer Generation eine Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe zu ermöglichen. Wir freuen uns sehr, dass wir die Bundeswehr von unseren innovativen Lösungen überzeugen konnten und unterstützen sie dabei, auf eine umweltschonende Wärmeversorgung umzusteigen. Dabei sind wir besonders dankbar für die sehr gute Zusammenarbeit mit Unternehmern vor Ort, durch die wir zur lokalen Wertschöpfung beitragen: Einerseits mit dem Einkauf von in der Nachbarschaft erzeugter Biowärme und andererseits durch das Pachten eines Privatgrundstücks für das neue Heizhaus.
Oberleutnant Lucas Lauterbach, Presseoffizier Feldwebel/- Unteroffizieranwärterbataillon 3 Standort Altenstadt: „Für unseren Standort bedeutet das neue effiziente Energiekonzept für mehr als 1000 Menschen eine sichere und moderne Wärmeversorgung, zudem können wir einen Beitrag für den Erhalt der Umwelt, insbesondere hier in der Region, leisten.
Daten & Fakten
- Franz-Josef-Strauß-Kaserne mit bis zu 1.260 Personen und rund 30 Unterkunfts- und Funktionsgebäuden.
- Die moderne Anlage vermeidet rund 3.000 Tonnen CO2 pro Jahr
- neue effiziente Energielösung mit Gesamtleistung von bis zu 5 Megawatt
- Heizhaus: Gebäude mit 150 qm Grundfläche, Bauweise: Holzhybrid, Sockel: Beton
- ausgestattet mit 3 hochmodernen Niedertemperaturkesseln
- zusätzlich wird zur Wärmeversorgung die bisher ungenutzte Abwärme der nahegelegenen Biogasanlage verwertet
- Baubeginn der Nahwärmeleitung war Mitte August 2019
- Baubeginn des Holzhybrid-Gebäudes war September 2019
- Fertigstellung: Januar 2020
- Leitung von der Biogasanlage bis zur Bundeswehrkaserne: ca. 2.000 m
- Inputstoffe für Biogasanlage sind eine Mischung aus Rindergülle und Pflanzensilage (nachwachsende Rohstoffe - Silomais, Grassilage, ganze Pflanzen
- Mischung geht über Dosiergerät in den Fermenter, wo bei ca. 42 °C unter Luftabschluss mit Hilfe von Bakterien die Freisetzung von Methan erfolgt
- Rest des Gärsubstrates kommt als flüssiger Dünger wieder auf die Felder
- beim Verbrennungsprozess in der Biogasanlage entsteht bisher ungenutzte Abwärme, die nun weitergeleitet wird
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