„Spende statt Weihnachtskarten“

Landrätin unterstützt Beratungsstelle „Netz gegen sexuelle Gewalt“

Spendenübergabe "Netz gegen sexuelle Gewalt"

Auch in diesem Jahr verzichtet Landrätin Andrea Jochner-Weiß auf den Versand von Weihnachtskarten und spendet stattdessen für einen guten Zweck. Die diesjährige Spende in Höhe von 1.000 Euro geht an das „Netz gegen sexuelle Gewalt e. V.“ mit der Beratungsstelle in Weilheim.

Den symbolischen Scheck nahmen im Landratsamt stellvertretend Dr. Rautgunde Lammerer, die 1. Vorsitzende des Trägervereins, sowie das Vorstandsmitglied Ingo Remesch entgegen. Landrätin Andrea Jochner-Weiß nutzte die Gelegenheit, um persönlich ihre Anerkennung für das große Engagement auszusprechen. „Weihnachtskarten sind schnell gelesen und oft ebenso schnell vergessen. Mit einer Spende können wir hingegen ganz konkret helfen und etwas Bleibendes bewirken“, betonte die Landrätin. „Das Netz gegen sexuelle Gewalt schließt eine wichtige Versorgungslücke im ländlichen Raum und gibt Betroffenen eine Stimme sowie einen geschützten Ort, an den sie sich wenden können.“

Der Verein Netz gegen sexuelle Gewalt e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine sichtbare und niedrigschwellige Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu schaffen, die sexualisierte Gewalt erleben oder erlebt haben. Bereits im Abschlussbericht der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) aus dem Jahr 2011 wird auf erhebliche Versorgungslücken, insbesondere im ländlichen Raum, hingewiesen. Dem soll mit der Anlaufstelle entgegengewirkt werden. „Dieses Phänomen ist mir häufig in meiner Praxis begegnet“, erklärt Frau Dr. Lammerer, erste Vorsitzende des Vereins. In ihrer langjährigen Tätigkeit als Ärztin und Psychotherapeutin hat sie zahlreiche Menschen begleitet, die in ihrer Kindheit sexualisierte Gewalt erfahren mussten. „Viele Betroffene konnten sich mit ihrer Not nirgendwo hinwenden, weil es in ihrer Umgebung keine spezialisierte Fachstelle gab.“ Ziel des Vereins sei es daher, Betroffenen zu helfen, das Erlebte zu benennen und einzuordnen. „Dadurch entziehen wir der Gewalt ihre negative Kraft, die sich umso stärker entwickelt, je länger sie im Verborgenen wirkt. Das ist der erste Schritt zum Heilwerden“, so Dr. Lammerer.

Mit der Aktion „Spende statt Weihnachtskarten“ setzt Landrätin Andrea Jochner-Weiß ihre langjährige Tradition fort und unterstreicht die Bedeutung von Solidarität, Prävention und Zusammenhalt im Landkreis Weilheim-Schongau.

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