Am Donnerstag, den 30. Oktober 2025, führte das Veterinäramt im Landratsamt Weilheim-Schongau bei Oberhausen eine Zaunbauübung auf Grundlage des Bayerischen Rahmenplans zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) durch. Gemeinsam mit dem Maschinenring Oberland, den Jagdverbänden Weilheim und Schongau, dem Bayerischen Bauernverband und weiteren Mitwirkenden wurde in der landkreisübergreifenden Aktion ein 800 Meter langer Elektrozaun errichtet und durch einen 20 Meter langen Duftzaun ergänzt. Ziel der Übung war es, die Einsatzfähigkeit und Zusammenarbeit im Ereignisfall einer möglichen Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu erproben und zu stärken. Der rechtlich vorgeschriebene Rahmenplan dient insbesondere dazu, die von der EU geforderten Bekämpfungsmaßnahmen gegen ASP effektiv umsetzen zu können.
Das Gelände bei Gut Achberg umfasst unterschiedliche Wiesen-, Straßen- und Waldabschnitte und stellte so realitätsnahe Bedingungen dar. Zum Einsatz kamen ein mit Mulchausstattung versehenes Fahrzeug sowie ein weiteres mit Zaunbaugerät. Die Alternative „Duftzaun“, die im Seuchenfall ergänzend eingesetzt wird, wurde ebenfalls praktisch erprobt.
Organisiert wurde die Übung vom Veterinäramt Weilheim-Schongau in enger Abstimmung mit den benachbarten Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz-Wolfratshausen. Fachlich begleitet wurde sie durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Als Rahmenvertragspartner war der Maschinenring Oberland in Einsatz, der die Zäunung mit professioneller Technik und Erfahrung ausführte.
Die Landwirtschaft war durch Thomas Müller, Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbands Weilheim, sowie durch Martin Schön, Ortobmann aus Oberhausen und Anna Hacklinger vom BBV-Ortsverband Peißenberg vertreten. Die Jägerschaft war durch Florian Pfütze, Erster Vorsitzenden des Kreisjagdverbands Weilheim e.V., und Hannelore Oberbauer, Vorsitzende des Kreisjagdverbands Schongau, vertreten. Pfütze stellte für die Übung freundlicherweise sein Gelände auf Gut Achberg zur Verfügung und sorgte für die lokale Organisation und Logistik, einschließlich der Lagerung des Zaunmaterials. Dank seines Engagements war für das leibliche Wohl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesorgt.
Zu Beginn der Übung wurde die Ausgangslage – speziell die Wegstrecke – erörtert. Die Akteure besprachen ihr weiteres Vorgehen und notwendige Erstmaßnahmen: etwa die Darstellung unterschiedlicher Zonen und die Eingrenzung des zu zäunenden Abschnitts. Dann wurden auf 800 Metern Steckpfosten gesetzt und mit Bandlitze für die obere Linie sowie mit zwei Rundlitzen für die mittlere und untere Linie versehen. Für das „Problemfeld Straße“ wurde ein mobiler Wildrost zum Einsatzort transportiert und demonstriert. Ebenso geübt wurde die Alternative „Duftzaun“: Dabei werden auf Pfählen befestigte Becher mit Duftschaum (Wirkstoff Buttersäure) aufgestellt. Am Ende wurde in großer Runde der Verlauf der Übung analysiert und diskutiert sowie eine Dokumentation in Wort und Bild erstellt. Auch eine Drohnenkamera kam dabei zum Einsatz.
„Ein wesentlicher Erfolgsfaktor solcher Übungen ist die gründliche Vorbereitung“, sagte Veterinäroberrätin Dr. Sabine Tralmer. Bereits im Vorfeld müsse das rechtlich vorgegebene Zäunungsgebiet, das sich über einen Radius von vier Kilometern um das angenommene Seuchengeschehen erstreckt, sorgfältig geplant werden. „Dabei sind sowohl die Jägerschaft als auch die Waldeigentümer von entscheidender Bedeutung. Ihre ausgeprägte Ortskenntnis trägt wesentlich dazu bei, geeignete Zaunverläufe zu identifizieren, Geländebesonderheiten zu berücksichtigen und den Aufbau effizient vorzubereiten. Das Engagement der Jägerschaft bildet zusammen mit der Unterstützung der Waldeigentümer die Grundlage des Erfolgs.“
„Aus unserer Sicht war dies eine gelungene Übung, die deutlich zeigt, dass Behörde, Landwirtschaft, Jäger und‚“Dienstleister“ landkreisübergreifend, effektiv und harmonisch zusammen agieren können“, sagte Jens Lewitzki, Leitender Veterinärdirektor. „Mein herzlicher Dank geht an alle Mitwirkenden, ganz besonders am Florian Pfütze, der auf seinen Flächen von Gut Achberg und mit seiner logistischen Unterstützung die Durchführung der Übung ermöglichte, ebenso an meine Kollegin Sabine Tralmer für die gute Organisation.“
Die positive Resonanz aller Beteiligten am Ende der Übung zeigte, dass mit dieser Übung ein wichtiger Schritt hin zu einer effektiven Prävention und schnellen Reaktionsfähigkeit bei möglichen Tierseuchengeschehen im Landkreis Weilheim Schongau gelungen ist. „Nur durch das gute Zusammenspiel – von der Planung im Vorfeld bis zur Durchführung vor Ort – zwischen Jägerschaft, Landwirten als Waldeigentümer und Maschinenring als kompetenten Partner mit der notwendigen Praxiserfahrung, ist es überhaupt möglich, im Fall eines ASP-Geschehens effektiv und nachhaltig als Behörde tätig zu werden“, sagte Tralmer.
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