Auffassungen der Vertreter des Bürgerbegehrens und des Kreistags

Auffassungen der Vertreter des Bürgerbegehrens

Wesentlich näher am Menschen

„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ (Aristoteles)

1. Geburtenstation in Schongau erhalten und ausbauen, mit Pfunden wuchern

Mehr als 600 Kinder wurden 2021 in der modernisierten Geburtenstation Schongaus geboren. Die notwendigen 50% der Landkreisgeburten wurden fast erreicht. Der Zuschlag zur Zukunftssicherung mit einer Kinderklinik in Schongau ist möglich. Der Bundesgesundheitsminister ebnet derzeit den Weg dafür.

2. Spezialisierung in beiden Häusern, Versorgung für alle

Spezialisierung an beiden Krankenhäusern bedeutet ein Zentralklinikum auf zwei Beinen. Berücksichtigt wird die lange Ost-West-Achse des Landkreises und die Versorgung der Bevölkerung im Notfall. Ob Unfall, Akuterkrankung, Katastrophe oder Pandemie. Der östliche Landkreis ist mit sieben umliegenden Kliniken versorgt. Der westliche Teil ist ohne Erhalt Schongaus unterversorgt.

3. Zwei kompetente Krankenhäuser, Zukunftssicherung und Mitarbeitermagnet

Diese bieten einen nahen und sicheren Arbeitsplatz für alle im Krankenhaus Beschäftigten. Eine Anbindung als Lehrkrankenhaus an die Uni-Kliniken Augsburg und München eröffnet Assistenzärzten zusätzliche Möglichkeiten zur Weiterbildung. Pflegeschüler hätten ein Krankenhaus bei der Schule und profitierten vom rollierenden System. Spezialisierung bedeutet zufriedenes Personal und bestens versorgte Patienten. Andere Landkreise machen es vor. Durch die qualitative Ausbildung werden Ärzte und Pflegende an die Standorte gebunden.
Derzeit werden die Krankenhäuser in Weilheim und Schongau nur von gut 40% der Landkreisbürger aufgesucht. Es gibt keine Daten im Gutachten von Prof. Dr. Roeder, ob ein Klinikneubau mehr Patienten anzieht. Sollte eine Zentralklinik im Bereich südlich von Weilheim liegen, ist sogar von einer noch größeren Konkurrenz zu den umliegenden Kliniken auszugehen. Patienten aus dem Westen wenden sich nach Landsberg, Kaufbeuren und Füssen.

4. Finanzielle Zukunft unseres Landkreises, klar benannt

Für den Bau des Zentralkrankenhauses kommen auf den Landkreis immense Kosten zu. Die Höhe des Zuschusses vom Freistaat Bayern ist ungewiss. Alle, auch die östlichen Landkreisgemeinden zahlen kräftig mit. Eine unkalkulierbare Bausumme, der Unterhalt der zwei Standorte während der Bauzeit eines Zentralklinikums, Umbaumaßnahmen zum ambulanten Operationszentrum und die Rückzahlung der verbrauchten Fördermittel stehen an. Das für einen Landkreis, der schon jetzt durch die hohe Kreisumlage das Haushalten in seinen Städten und Gemeinden erschwert. Es blieben die Pflichtaufgaben, z.B. Schulen und Kindergärten. Vereine, soziale und Freizeitangebote gingen leer aus.

Ihr JA beim Bürgerentscheid heißt:

  • JA zum Erhalt der beiden Kliniken
  • JA zu zukunftsfähigen Spezialisierungen beider Häuser
  • JA zur gleichwertigen und guten Gesundheitsversorgung aller Bürger im Landkreis
  • JA zu Machbarkeit und Vernunft
  • JA zum Bürgerwillen
  • JA zur Demokratie

Auffassungen des Kreistags des Landkreises Weilheim-Schongau

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Ziel des Kreistags ist es, die medizinische Versorgung im Landkreis in hoher Qualität in kommunaler Trägerschaft zu erhalten. Unsere Sorge gilt dabei besonders den Patientinnen und Patienten sowie den rund 1400 Beschäftigten der Krankenhaus GmbH. Um dies sicherstellen zu können, ist es vor allem aus folgenden Gründen unumgänglich, die klinische Versorgung zukunftssicher an einem geeigneten, zentralen Standort zu bündeln:

  • Akuter Fachkräftemangel, vor allem an gut qualifizierten Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten
  • Ständig steigende Anforderungen an medizinischen Behandlungen, etwa für die Versorgung von Schlaganfallpatienten
  • Gewährleistung der Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit hoher medizinisch-pflegerischer Qualität
  • Verbesserung der wirtschaftlichen Situation - zwei Krankenhäuser bedeuten doppelte Kosten

Deshalb hat der Kreistag in seiner Sitzung am 26.11.2021 das Ziel der Bündelung der klinischen Versorgung im Landkreis beschlossen und dazu folgende Vorgehensweise festgelegt. Dieser Beschluss wurde in der Kreistagssitzung am 05.10.2022 nochmals bestätigt:

  1. Machbarkeit und Finanzierung eines zentralen Klinikneubaus an einem geeigneten Standort im Landkreis sind in enger Abstimmung mit dem Freistaat Bayern zu prüfen. Erst, wenn alle Prüfungsergebnisse vorliegen, werden vom Kreistag weitere Entscheidungen getroffen. Im Fall der Realisierbarkeit soll die Klinik innerhalb von zehn bis 15 Jahren in Betrieb gehen.
  2. Sollte ein zentraler Klinikneubau nicht realisiert werden können, wird ein bestehender Standort innerhalb von zehn bis 15 Jahren zur zentralen Klinik weiterentwickelt, um die Gesundheitsversorgung im Landkreis zu gewährleisten.
  3. Durch die Umsetzung des Stufenplans soll eine langfristige und kontinuierliche Versorgungssicherheit, verbunden mit einer hohen medizinischen Qualität, sowie eine Stabilisierung der Wirtschaftlichkeit gewährleistet werden. Gleichzeitig soll eine Stabilisierung und Stärkung der qualifizierten personellen Ausstattung in allen Berufsgruppen sichergestellt werden.

Diese Vorgehensweise befürworten alle Fachstellen und Experten, darunter das Bayerische Gesundheitsministerium, die Regierung von Oberbayern, der Bayerische Landkreistag, die Bayerische Krankenhausgesellschaft und der Ärztliche Kreisverband Weilheim-Schongau.

Ein NEIN beim Bürgerentscheid bedeutet ein Ja zu einer hochwertigen und langfristigen medizinischen Versorgung im Landkreis. Durch die Zusammenführung der zwei Standorte Weilheim und Schongau zu einem Zentralklinikum kann der Landkreis seine Ressourcen bündeln sowie Fachkräfte halten und gewinnen. Nur so kann er dauerhaft allen Bürgerinnen und Bürgern hohe Leistungen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beste Arbeitsbedingungen bieten.

Deshalb bitten wir Sie um ihre Unterstützung für unser weiteres Vorgehen im Sinne einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung in unserem Landkreis.

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