Rekordbilanz bei Vertragsnaturschutzprogramm im Landkreis 2023

Zum 40. Geburtstag Gesamtförderung von 2650 Hektar ökologisch wertvoller Fläche

Streuwiese mit Stängellosem Enzian, Mehlprimel und Berg-Hahnenfuß. Streuwiesen sind ungedüngte und meist sehr nasse Wiesen, die traditionell erst im Herbst gemäht werden und für Einstreu im Stall dienen.
Streuwiese

Mit dem Abschluss der diesjährigen Antragstellung des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms (VNP) meldet die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Weilheim-Schongau eine Rekordbilanz zum 40. Geburtstag dieses Naturschutzprogramms. Aktuell wird so im Landkreis Weilheim-Schongau der Erhalt 2650 Hektar ökologisch wertvoller Fläche gefördert. Damit folgt der Landkreis Weilheim-Schongau einem landesweiten Trend: In der diesjährigen Antragstellung bis zum 28. Februar 2023 wurden dank des enormen Engagements der Unteren Naturschutzbehörden und der Landwirte in Bayern weitere 20.000 Hektar naturschutzfachlich wertvolle Flächen im VNP aufgenommen. Insgesamt werden im Freistaat heute mehr als 160.000 Hektar artenreiche Wiesen, Weiden, Äcker und Teiche besonders naturverträglich bewirtschaftet, wie Umweltminister Thorsten Glauber mitteilte.

Mit dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm werden ökologisch wertvolle Lebensräume, die auf eine naturschonende Bewirtschaftung angewiesen sind, erhalten und verbessert. Landwirte, die auf freiwilliger Basis ihre Flächen nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, erhalten für diesen zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag ein angemessenes Entgelt. Die Maßnahmen werden in der Regel für einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschlossen. Das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm ist ein wichtiges Instrument der Naturschutzpolitik der Staatsregierung zum Aufbau des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 und zur Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie.

Die Bilanz im Landkreis Weilheim-Schongau sieht folgendermaßen aus:

  • Ausgelaufene und zum Neuabschluss anstehende VNP-Flächen: 412 Feldstücke mit 289 Hektar und 198.270 Euro Fördersumme.
  • Neue Abschlüsse: 529 Feldstücke mit 381 Hektar und 293.000 Euro Fördersumme, das bedeutet einen tatsächlichen VNP-Zuwachs in diesem Jahr von 117 Feldstücken mit 92 Hektar Fläche.
  • Der gesamt VNP-Bestand im Landkreis: 750 teilnehmende Landwirte, 2950 Feldstücke, 2650 Hektar Förderfläche bei einer jährlichen Auszahlung von 1,85 Millionen Euro.

Mit 40 Jahren VNP werden gleichzeitig 40 Jahre Förderung der Landschaftspflege in Bayern gefeiert. Die Bilanz zeige, dass Bayern Vorreiter beim kooperativen Naturschutz sei, so Umweltminister Glauber. „Mit 50.000 DM Fördermitteln wurde 1983 begonnen, 2022 haben wir die Rekordsumme von 74 Millionen Euro ausgezahlt.“ Damit würden Hecken gepflanzt, blütenbunte Wiesen neu angelegt und Arten wie der Bartgeier geschützt. „In diesem Jahr fließen rund 90 Millionen Euro an unsere Landwirte in Bayern, die dafür hervorragende Leistungen für den Naturschutz erbringen.“ In Bayern wurden seit 1983 rund 70 Landschaftspflegeverbände gegründet, die den Naturschutz praktisch mit Landwirten, Naturschützern und Kommunen umsetzten. Frank Vassen von der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission hob hervor, dass Brüssel das bayerische Modell der Landschaftspflegeverbände und den Aufbau eines europäischen Netzwerks gleichgesinnter Verbände und Gruppen unterstütze. „Bayern zeigt uns, dass der kooperative Naturschutz ein Erfolgsmodell ist“, sagt Vassen.

Auch bei den Naturschützern im Landkreis Weilheim-Schongau zeigt man sich trotz der enormen Arbeitsbelastung voll des Lobes für dieses Instrument der Landschaftspflege. „Das VNP ist das Herzstück des kooperativen Naturschutzes mit den Landwirten und in der Fläche wirksam wie kein anderes Instrument“, sagt Johannes Wölfl vom Fachlichen Naturschutz im Landratsamt Weilheim-Schongau. Die Untere Naturschutzbehörde agiert hier als Dienstleister für die teilnehmenden Landwirte und letztlich auch für die ganze Gesellschaft.“

Voraussetzung für die Teilnahme am VNP ist das Beratungsgespräch mit der Unteren Naturschutzbehörde. Wir prüfen dabei, ob die Fläche förderfähig ist, und besprechen mit den Landwirten die naturschutzfachlich zielführenden Maßnahmen, wie beispielsweise Schnittzeitpunkte für Wiesen“, so Wölfl. Klassische Förderflächen seien die im Herbst gemähten Streuwiesen und magere, artenreiche Futterwiesen, auf denen Heu und Grummet gewonnen werde. Honoriert wird dabei auch der Einsatz von boden- und insektenschonender Spezialausrüstung wie der Einsatz eines Messermähwerks.

Kategorien: Landkreis

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